Arbeit von Schwester Therese gegen Aids und Malaria - Ausbildung in Krankenpflege, Hauswirtschaft und Landwirtschaft, Aids-Waisen

„Die Regierung in Kenia bemüht sich, dem verarmten, durch Korruption gebeutelten Land auf die Beine zu helfen. Doch noch immer liegt die Industrie am Boden. An der großen Arbeitslosigkeit hat sich nichts geändert. Kriminalität und Unsicherheit überall. Grundschulausbildung ist jetzt frei. Schulpflicht ist eingeführt.“

So umreißt Schwester Therese Vogel die Lage in Kenia. Die aus der Rhön stammende Ordensfrau lebt nun schon seit knapp 50 Jahren im Mount-Elgon-Gebiet an der Grenze zu Uganda, wo sie sich leidenschaftlich für die arme Bevölkerung einsetzt.
Ihre größte Sorge gilt der AIDS-Bekämpfung: „Über AIDS wird nicht großartig gesprochen, AIDS ist einfach überall da.“ Angesichts der Tatsache, dass es täglich 830 Neuinfektionen an HIV gibt und die Lebenserwartung in Kenia inzwischen auf 45 Jahre gesunken ist, hat Schwester Therese Vogel in Chelelemuk, Wokape und St. Boniface drei Krankenstationen aufgebaut, die zu wichtigen Anlaufstellen für die Menschen aus der ganzen Umgebung geworden sind. Patienten kommen hierher zu Untersuchungen, zur Wundversorgung, zur Mütterberatung oder um sich Zähne ziehen zu lassen.
 
                                                           

Schwester Therese Vogel und die jungen Frauen, die sie inzwischen in Krankenpflege und Hauswirtschaft ausgebildet hat, machen auch Krankenbesuche in den Dörfern und Hütten. Schwerer Erkrankte bringt die Ordensfrau persönlich ins Bezirkskrankenhaus nach Bungoma. Durch ihre guten Kontakte werden ihre Patienten dort ohne lange Wartezeit aufgenommen.

Darüber hinaus hält Schwester Therese Vogel in den Gemeinden der Diözese Bungoma Seminare zu Ernährungsfragen, Wasserhygiene, Familienplanung und Prävention von AIDS und Malaria. Dabei arbeitet sie eng mit Bischof Norman King’oo Wambua zusammen, der innerhalb der Kenianischen Bischofskonferenz für die Gesundheitsfragen zuständig ist.

Aber die ideenreiche Ordensfrau ist gleichzeitig auch eine begabte Landwirtin. Mit ihrem Motto „Veränderung durch Vorbild“ hat sie um die Krankenstationen herum riesige Gärten mit einheimischen Heilpflanzen und vielen anderen Nutzpflanzen angelegt. Schwester Therese Vogels Teekuren mit selbst gezüchteten Artemisia-Pflanzen haben sich längst als ein sehr effektives Mittel zur Malaria-Behandlung bewährt. Die vielen verschiedenen Früchte und Gemüsesorten dienen ebenso wie eine Bienen- und Kleintierzucht der Versorgung der Patienten und der Armen aus der Umgebung.
Ihren „grünen Daumen“ gibt die Ordensschwester gerne weiter: Die Subsistenzfarmer aus der Nachbarschaft erhalten von ihr kostenlos Setzlinge und eine Pflegeanleitung.

In der Hauptstation in Chelelemuk suchen bei Schwester Therese Vogel und ihren Helferinnen immer mehr Kinder ein Zuhause, weil ihre Eltern an AIDS gestorben sind.